Dienstag, 11. Mai 2010

Varg - Blutaar


Land: Deutschland
Genre: Viking / Black- Metal
Jahr: 2010
Für Fans von: Minas Morgul, Gernotshagen, XIV Dark Centuries

Varg und ihre Fans mussten in ihrer Vergangenheit ja schon einiges über sich ergehen lassen: Nazi-Beschuldigungen und selbst als Nazis bezeichnet zu werden sind nur 2 Beispiele. Völlig absurd eigentlich, wo die Band doch eine eigene Aktion und ein Festival gegen Rechts hat. Daher nochmal für alle Hetzer...: Varg waren nie rechts, sind nicht rechts und werden es laut Band-Aussage auch niemals sein. Ansagen beim Paganfest bestätigen das nochmal.
Aber wenden wir uns musikalischen Merkmalen zu. Auf dem Album 'Blutaar' befinden sich 10 Titel und ein Intro, alles solider Pagan-Black Metal. Nein, eigentlich verdammt guter Pagan-Metal. Lyrisch bewegt sich zwar alles im bereits bekannten (von Schlachten über pseudophilosofische Texte), dennoch ist es sehr nett verpackt. Varg veröffentlichen mit Blutaar ihr 2. richtiges Album nach 'Wolfszeit' 2006 und der Minas Morgul Split 2008. Und eindeutig ist das neueste auch ihr bisher bestes Werk. Es gibt ein paar wirklich gute Lieder auf dem Album, die besten hier im Detail:

'Viel Feind viel Ehr' ist das erste Lied nach dem Intro und als Opener gut gewählt, klassicher Pagan-Metal. Die erste Zeile des Refrains zeigt auch gleich den neuen alten Kurs des Quartetts aus Bayern: "Wir sind zurück, die Wölfe wieder da!". Das sagt alles. Die Melodie des Liedes prägt sich ein, die mehrmaligen Wechsel vom melodischen zum brutalen Gitarrenspiel laufen stets flüssig ineinander und wirken weder aufgesetzt noch künstlich. Ein rundum gelungenes Lied.

'Seele' ist das melodischste Lied auf dem Album, das einzige mit einem Akustik-Intro und 'Spoken Lyrics', wie es so schön auf neudeutsch heisst, also gesprochenen Texten im Lied.
Auch wenn alle gegen den Text wettern, ich find ihn doch sehr schön und ins Pagan-Szenario
passend. Die sehr melodiösen Momente wechseln sich mit typischen lauten Momenten ab, ein geniales Lied.

'Blutaar' kann ich auch aufgrund der verständlichen Texte auswendig. Selten hat ein Lied bei mir solche eine Euphorie für einen Titel empfunden, der auf jedem Konzert gegen Nazis gespielt wird. Nicht nur eine klare politische Aussage, sondern auch ein fesselnder Song. Er beginnt mit einem etwas undeutlichen, 3 sekündigen Into, was sich schnell in Blastbeats verwandelt, es setzen beissende Gitarren ein und Freki keift puren Hass ins Mikrofon. Das über 3 Minuten und man ist extrem aggressiv geladen, was aber auch nicht unbedingt das schlechteste sein kann.

Alles in Allem ein sehr gelungenes Album einer talentierten Band!

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