Montag, 10. Mai 2010

Blutklinge - Call of the Blackened Woods



Land: Deutschland
Genre: Depressive Black Metal
Jahr: 2009
Für Fans von: Dark Fortress, Aaskareia, Agalloch, (frühe) Dornenreich.

Eigentlich ist diese Art der Musik ja Nihilismus pur. Man könnte diese Scheibe so beschreiben: 4 Songs, 40 Minuten, Melodisch, großartig.
Allerdings gibt es ja auch einige Menschen, die sich für diese Art von Musik interessieren. Diesen Menschen sei gesagt, das sie mit 'Call of the Blackened Woods' eine abwechslungsreiche, melodische und doch gequälte Black-Metal-Scheibe erwarten dürfen, eben Depressive Black-Metal der allerschönsten Form. Man kann beim Genuss dieser CD einfach nur da liegen, die Augen schließen und sich seinen Gedanken hingeben, sowohl das Tempo der Musik als auch die Texte passen ausgezeichnet dazu.

Man sollte sich vlt. mit jedem Lied einzeln befassen, das jedes ein sehr komplex aufgebautes Gebilde unterschiedlicher Strukturen darstellt.
So beginnt der Opener 'Adversary' mit einem großartigen Instrumentalteil der sich über knapp 5 der 13 Minuten zieht und verschiedene Teile aufweist, vom langsamen, akustischen Gitarrenspiel bis zum mächtigen Doppelbass-E-Gitarren-Wechselspiel. Auch sonst weisst der Song eher wenig Text auf, der vorhandene Text wirkt niemals störend. Ein klasse Song!

Der Titelgebende Track 'Call of the Blackened Woods' zeiht von Anfang an alles auf, was guter DSBM benötigt. Nach Verzweiflung klingende Schreie, eine sehr melodische und doch schwere Depression sowie einen ausgearbeiteten Text, der jedes Thema in ein etwas neues Licht stellt. Hier wird vor allem die Ähnlichkeit zu der Band Aaskareia deutlich, bis auf den Gesang klingt
der Sound sehr ähnlich, was dem brillianten Hörerlebnis dieses 11-Minüters jedoch keinen Abbruch tut.

'Die Lichtung' ist ein Instrumentaltitel, der über 9 Minuten wirkliche Einsamkeit verspüren lässt, sich zugleich aber auch gut zum Träumen und weggleiten eignet. Der Track überschreitet teilweise die Grenzen zum Folk, ein unglaublich atmosphärischer Song, wie alle auf diesem Album. Aber trotzdem ist er anders. Kein Black Metal, keine Doublebass...aber genial.

'Einsamkeit' ist der kürzeste Song auf dem Album, hat mit 6:38 Minuten trotzdem Überlänge. Genial ist er aber auch. Die Melodie prägt sich schnell ein, blieb mir als Ohrwurm lange zurück. 'Einsamkeit' handelt von einer posthumanen Zukunft, in der der besungene Interpret sich so gut fühlt wie noch nie, trotzdem sind Depressionen aufgrund seiner Einsamkeit vorhanden. Im zweiten Teil des Songs sind die Lyrics so klar wie sonst nicht auf dem ganzen Album zu verstehen, hier wird auch die geniale linguistische Leistung der Band klar.

Alles in Allem eines der besten Alben der letzten Jahre, im Moment von mir dauernd gehört. Diese Band hat nach 'Ahnengeist' ordentlich zugelegt, eine der besten deutschen Black-Metal-Bands!

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